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Presseschau

02.08.1963, Westdeutsche Allgemeine

Bauer Kreutzkamp: Frühkartoffeln lohnen schon lange nicht mehr!

Lünen. „Das Erntewetter ist gut!“ Die Bauern stellen das sachlich fest. Sie haben in den vergangenen Jahren durch Regen und Unwetter viel verloren. In diesem Jahr hoffen sie mit der neuen Ernte die alten Verluste ausgleichen zu können. Ihre Hoffnungen werden aber überschattet von der Sorge: „Wird sich der Getreidepreis halten?“ Die Landwirte, die jetzt meist auf ihren Treckern vor den Mähdreschern sitzen, wissen es nicht. Besorgt lesen sie in die Zeitungen und suchen nach entsprechenden Berichten.

 
Der Bauer Schulze-Wethmar vom Hof Altcappenberg meint es ernst, wenn er sagt: „Wenn der Getreidepreis fällt, gehen wir auf die Straße, um zu protestieren. Und wenn wir mit unseren Treckern nach Bonn fahren müssen.“ Ähnlich wie er denken die meisten Bauern aus Lünens Umgebung. Sie können es nicht verstehen, dass ihre Einnahmen immer mehr beschnitten werden sollen.
 
Augenblicklich mähen die Bauern ihren Roggen. In etwa vier Tagen können die aufgestellten Hocken bei anhaltend trockener Witterung in die Scheunen gebracht werden. Zum Dreschen auf dem Feld fehlt den meisten die Zeit. Sie wollen diese Arbeit im Winter nachholen. Einige Bauern schneiden ihr Korn schon jetzt mit dem Mähdrescher. Der Gehalt an Feuchtigkeit im Korn hält jedoch die meisten Landwirte von dieser rationellen Ernte ab.
 
Landwirt und Brennereibesitzer Kreutzkamp hat genau wie die meisten anderen Bauern aus Lünens Umgebung schon die Anpflanzung von Frühkartoffeln vor einigen Jahren eingestellt. „Es lohnte sich nicht mehr“, erzählt er resignierend. „Die niedrigen Ankaufsangebote konnten wir kaum annehmen. Unsere Unkosten lagen zu hoch. Ich bin natürlich froh, dass ich keine Frühkartoffeln mehr habe. In diesem Jahr hätte es ein Fiasko gegeben.“
 
Die Bauern aus Lünen und den angrenzenden ländlichen Gemeinden befassen sich fast ausschließlich mit der Milcherzeugung, der Rind- und Schweinezucht und mit dem Getreideanbau. Gemüse wird nur noch von einer Dortmunder Genossenschaft auf Lüner Gebiet – auf den Rieselfeldern in Brambauer – gezogen.